»Das Publikum will gute Filme«

Berlinale-Chef Dieter Kosslick über politisches Kino, große Namen und den deutschen Film

Dieter Kosslick ist seit 2001 Direktor der Internationalen Filmfestspiele Berlin. Mit ihm sprach »nd«-Autorin Katharina Dockhorn.

nd: Herr Kosslick, die Berlinale gilt unter den drei großen Filmfestivals als erste Adresse für das politische Kino. Bleiben Sie diesem Engagement treu?

Kosslick: Neben zeitgeschichtlichen Werken wie George Clooneys »Monuments Men« über die Rettung der Raubkunst der Nazis durch alliierte Truppen und dem Eröffnungsfilm, Wes Andersons »Grand Budapest Hotel«, der in ein fiktives Hotel im Europa zwischen den Weltkriegen führt, zeigt die Berlinale viele Filme, die diesen Anspruch erfüllen. Zwei deutsche Beiträge möchte ich herausheben: Feo Aladags »Zwischen Welten« über den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan und Dietrich Brüggemanns »Kreuzweg« über eine in Gewissenskonflikt geratene 14-jährige Schülerin in den Händen der Religionswahnsinnigen der Pius Bruderschaft.

Insgesamt ist Deutschland mit vier Filmen und den fünf Koproduktionen vertreten. Ist der deutsche Film so stark oder verstehen Sie sich als sein Lobbyist?

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