SPD-Politiker fordert Spionage und Boykott gegen USA
Hartmann: Keine Aufträge mehr über Kommunikationstechnik / Schröder: Washington hat keinen Respekt vor Bündnispartner
Berlin. Nach den Berichten über die systematische Ausforschung des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder durch den US-Geheimdienst hat die SPD sich nun für Gegenspionage als Reaktion ausgesprochen. »Wer uns ausspäht, muss damit rechnen, dass er seinerseits ebenfalls Zielobjekt wird«, sagte SPD-Innenexperte Michael Hartmann der »Rheinischen Post«. Wer jemanden ausspioniere, könne von diesem auch ausspioniert werden, so seien die Grundregeln des nachrichtendienstlichen Handelns. Hartmann, der auch Mitglied des Parlamentarischen Kontrollgremiums ist, sprach sich zudem dafür aus, US-Firmen künftig von Aufträgen des Bundes, der Länder und der Kommunen über Kommunikationstechniken auszuschließen.
Schröder selbst sagte der »Bild«-Zeitung, die USA hätten »keinen Respekt vor einem loyalen Bündnispartner und der Souveränität unseres Landes«. Kern des Problems sei »das ungeheure Misstrauen der Amerikaner gegenüber einem Bündnispartne...
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