Sieben Tage, sieben Nächte
Manchmal tauchen im hektischen Redaktionsalltag Worte auf, die dem Gestern entsprungen sind. Steuerehrlichkeit zum Beispiel. Irgendwann schon mal gehört, sagen sich die älteren Kollegen. Alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht, wusste schon Goethes Mephisto. So ist es auch mit den Veteranen der Sprache. Worte, die ihren Dienst jahrzehntelang treu versahen, werden allmählich in den Ruhestand entlassen.
Aber das Alte wehrt sich. Immer wieder schmuggeln einige Redakteure überkommene Vokabeln in ihre Texte, weil sie deren Untergang nicht tatenlos zusehen wollen. Zum Beispiel das kleine Wörtchen »nebst«. Daran können sich in der Redaktion Debatten entzünden. Ist das nicht altväterlicher Duktus? Müssen wir nicht modern formulieren, wenn wir ein progressives Publikum erreichen wollen? Kann man mit alten Worten die Zukunft herbeischre...
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