»Das Klima in der Stadt hat sich geändert«
Vor drei Jahren wurde ein Demonstration zu den Orten der NS-Täter in Dresden noch ausgegrenzt, heute empfiehlt die Oberbürgermeisterin den Mahngang
Der Mahngang »Täterspuren« sucht alljährlich am 13. Februar ausgewählte Orte in Dresden auf, die für die Schreckensherrschaft des Nationalsozialismus stehen. Mit Silvio Lang, dem Sprecher der Initiative »Dresden Nazifrei!«, die den Mahngang veranstaltet, redete nd-Redakteur Stefan Otto.
nd: Neben einer Menschenkette in der Innenstadt findet heute auch der Mahngang »Täterspuren« statt. Warum das?
Lang: Der Mahngang »Täterspuren« soll ein Beitrag zu dem Gedenkdiskurs in der Stadt sein. Denn wir haben festgestellt, dass der Mythos einer unschuldigen Stadt in Dresden ziemlich stark verankert ist und dass ein kritischeres Auseinandersetzen mit der Stadtgeschichte oftmals fehlt. In Dresden fand über viele Jahre ein auf die Opfer fokussiertes Gedenken statt. Wir wollten den Fokus aber auch darauf richten, dass Dresden wie viele andere Städte im Dritten Reich auch Täterstadt war.
Welche Orte werden Sie auf dem Mahngang aufsuchen?
Wir beginnen in diesem Jahr am Schützenplatz. Dort steht das Dresdner Volkshaus - ein Gewerkschaftshaus, das im Dritten Reich ein SA-Heim war. Dann geht es weiter zum Wettiner Platz, wo die ersten Bücherverbrennungen im Dritten Reich stattfanden. Einer der Orte, die wir ansteuern werden,...
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