Kriegserklärung an ein Print-Medium

»Libération«: Aktionäre wollen den Titel online vermarkten

  • Ralf Klingsieck, Paris
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Die Journalisten der Zeitung »Libération« kämpfen um den Erhalt ihrer Zeitung und verwahren sich gegen die Absicht der Aktionäre, sich auf die Vermarktung des Markennamens zu konzentrieren. Wie schon mehrfach seit der Gründung 1973 durch Jean-Paul Sartre, Serge July und andere namhafte Akteure der Pariser Studentenunruhen vom Mai 1968 steht das unorthodox-linke Blatt wieder einmal vor der Pleite. Vergleichbar mit anderen Blättern fehlt es in diesen Krisenzeiten an Anzeigeneinnahmen, die Auflage ist unter 100 000 abgerutscht und das Defizit lässt sich mit Sparmaßnahmen nicht mehr ausgleichen. 2013 musste bei 55 Millionen Euro Umsatz eine Million Euro Defizit hingenommen werden und die Verschuldung summiert sich damit auf 6,4 Millionen Euro. Wenn bis Anfang März keine radikale Lösung gefunden wird, muss Konkurs angemeldet werden.

Die Aktionäre, allen voran der Bankier Edouard de Rothschild, der 2005 ...


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