Herrmann fordert Asyl
Die zahlreichen über die italienische Insel Lampedusa nach Deutschland eingereisten Flüchtlinge sollten nach Meinung der Berliner Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, Monika Herrmann (Grüne), eine Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigung erhalten. Im Bezirk selbst leben zahlreiche Lampedusa-Flüchtlinge in einer seit Dezember 2012 besetzten ehemaligen Schule. Herrmann sagte am Mittwoch im Deutschlandradio Kultur, diese Menschen wollten tatsächlich arbeiten. »Sie haben gar keinen Anspruch auf irgendwas. Das bedeutet, dass alle staatlichen Hilfen im Grunde illegal sind.« Bund und Länder sollten sich deshalb dazu verabreden, eine Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigung für diese Menschen auszusprechen, so die Grünen-Politikerin,
»Die Leute wollen hier nicht in irgendwelchen Häusern wohnen, weder in einer Schule noch in einem originären Flüchtlingsheim unterkommen und warten«, fügte Herrmann hinzu. Es gebe in Deutschland etwa 5000 Männer aus Libyen, die über Lampedusa vor allem nach Berlin und Hamburg gekommen seien.
Eine Lösung für die besetzte Schule in Berlin-Kreuzberg sieht die Bezirksbürgermeisterin derzeit nicht. Die Menschen dort lebten in Verhältnissen, die man eigentlich nicht gutheißen könne, räumte sie ein. Jedoch sei eine Räumung problematisch, »weil wir in Berlin keine Alternativunterkünfte haben«. Von der verantwortlichen Politik in Berlin werde zu wenig »konzeptionell diskutiert«, wie man damit umgehe, dass immer mehr Menschen nach Deutschland und Berlin kommen wollen, kritisierte Herrmann. epd/nd
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