Bundestag berät NSU-Abschlussbericht
Gemeinsamer Antrag aller Fraktionen fordert Bundesregierung zu Reformen auf / 50 Empfehlungen des Untersuchungsausschusses
Berlin. Im Bundestag steht am Donnerstagmorgen der Abschlussbericht des NSU-Untersuchungsausschusses aus der vorigen Wahlperiode auf der Tagesordnung. Das Gremium hatte versucht, unter anderem die Pannen bei den Ermittlungen zu der neonazistischen Mörderbande Nationalsozialistischer Untergrund aufzuklären, und die möglichen Verstrickungen der Sicherheitsbehörden zum Thema gemacht.
In einem gemeinsamen Antrag aller Bundestagsfraktionen geht es nun um eine »Bekräftigung der Empfehlungen des Abschlussberichts«. Das Parlament will so die Bundesregierung auffordern, »diese Empfehlungen zügig und umfassend umzusetzen«. Die Ausschüsse des Bundestages werden sich, heißt es in dem Antrag weiter, »kontinuierlich und mit Nachdruck für die Umsetzung der Empfehlungen einsetzen«.
Mit Blick auf die »mit Erfolg praktizierte Zusammenarbeit aller Fraktionen im Untersuchungsausschuss« heißt es, diese habe »die Unterschiede der politischen Überzeugungen nicht verwischt, sondern in ihrem Kern klarer hervortreten lassen«. Dabei gehe es unter anderem um Fragen den Verfassungsschutz oder den Einsatz von V-Leuten durch die Polizei. »Die gemeinsam erarbeiteten Untersuchungsergebnisse haben jedoch die Überzeugung wachsen lassen, dass eine Reihe von Korrekturen und Reformen dringend geboten sind«, so der Antrag. In dem am Donnerstag zur Beratung anstehenden Antrag sind noch einmal 50 Forderungen und Empfehlungen dazu dokumentiert. nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.