Gene erzählen Geschichte

Britische und deutsche Wissenschaftler haben anhand von DNA-Untersuchungen gezeigt: Migration ist seit alters her ein Motor der menschlichen Evolution. Von Martin Koch

Man mag es als lehrreichen Zufall ansehen: Just zur selben Zeit, da die Bürger der Schweiz in einer Volksabstimmung für eine Begrenzung der Einwanderung votierten, legte ein britisch-deutsches Wissenschaftlerteam eine Studie vor, die zeigt: Die heute auf der Erde lebenden Menschen sind großenteils die Nachfahren von Migranten, die irgendwann ihre Heimat verließen, anderswo sesshaft wurden und sich mit den dort bereits lebenden Menschen paarten. Dadurch kam es zu einer genetischen Vermischung von Einheimischen und Zuwanderern, deren Folgen sich bis heute in der DNA nachweisen lassen.

Davon ausgehend haben die Forscher um Simon Myers von der Universität Oxford und Daniel Falush vom Leipziger Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie die DNA von 1490 Menschen aus weltweit 95 Populationen auf genetische Spuren anderer Bevölkerungsgruppen untersucht. Und sie haben Methoden entwickelt, die es gestatten, die jeweilige Zeit u...


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