Plan B steht

Als ich am Freitagmittag die Treppen aus der Tiefgarage zum Medienzentrum des Deutschen Fußball-Bundes im Berliner ICC hochstieg, fiel mein Blick auf eine Uhr. Die zeigte kurioserweise gerade fünf Minuten nach zwölf. Schlagartig fiel mir ein, dass Deutschland im Achtelfinale gegen Schweden in München ausscheiden könnte. Was passiert dann mit dem DFB-Medienzentrum, schoss es mir durch den Kopf. Keiner der Verantwortlichen will sich mit diesem Szenario anfreunden, aber der Plan B steht längst. »Wenn unsere Mannschaft ausgeschieden ist, werden wir nicht mehr gebraucht. Die Spieler fahren in den Urlaub, die Mitarbeiter der DFB-Direktion Kommunikation kehren zurück in die Büros nach Frankfurt. Ich hoffe aber, dass wir noch in der Hauptstadt bleiben dürfen«, erklärte Niels Barnhofer vom Berliner Pressebüro des DFB. Sollten die Skandinavier tatsächlich den Gastgeber am Sonnabend aus dem Turnier schießen, würde am Sonntag die letzte tägliche und live im Fernsehen übertragene Pressekonferenz mit Jürgen Klinsmann und diversen deutschen Kickern im ICC steigen. Am Montag stünde dann der Abbau der großzügig gestalteten Medienarbeitsbereiche an. Vorbei wäre es mit dem exklusiven Blick vom Dach des ICC unterm Berliner Funkturm. Auch die freiwilligen Helfer im Charlottenburger Haus hätten dann keinen Job mehr. Für sie würde das auch einen finanziellen Verlust bedeuten. Denn im Gegensatz zum Fußball-Weltverband FIFA, der den tausenden Volunteers im, am und vor dem Stadion deutschlandweit keinen Cent bezahlt, entlohnt der Deutsche Fußball-Bund seine Helfer immerhin mit 15 Euro pro Tag. Obwohl ich der DFB-Elf durchaus den Einzug in die nächste Runde zutraue, habe ich vorsichtshalber schon mal ein Abschiedsfoto vom ICC mit dem riesigen Transparent »DFB Medienzentrum« geschossen. Denn nach dem Spiel in München reise ich nac...