München sieht Elchtest mit Todesgefahr

Schweden fordert am Sonnabend im ersten Achtelfinale den Gastgeber Deutschland heraus

  • Matthias Koch, Berlin
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.
Bastian Schweinsteiger schien am Freitag auf der Pressekonferenz des Deutschen Fußball-Bundes in Berlin noch nicht richtig wach zu sein. »Ich bin mir sicher, dass wir im Achtelfinale ausscheiden«, meinte der Mittelfeldspieler des FC Bayern München. Als unter den Journalisten schon Gelächter einsetzte, wurde »Schweini« jedoch vom DFB-Sprecher Harald Stenger korrigiert. Das war jedoch das einzige Missverständnis vor dem ersten Achtelfinale am Sonnabend in München (17 Uhr/live im ZDF) gegen Schweden. Die Skandinavier sollen nach dem Willen von Bundestrainer Jürgen Klinsmann nur eine Durchgangsstation auf dem Weg zum Minimalziel Halbfinale sein. »Alle 23 Spieler sind fit. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit dem Stadion in München, wo wir schon das Eröffnungsspiel gegen Costa Rica bestritten haben«, meinte Klinsmann. »Wir sind voller Selbstvertrauen. Wir wollen jetzt eine Hürde nach der anderen nehmen.« Auch vor der großen Fraktion der Schweden-Fans, die den Schwarzmarkt mit ihrer großen Finanzkraft regelrecht umpflügen, hat der Bundestrainer keine Angst: »Die deutschen Anhänger werden sowieso lauter sein.« Dem in der Startelf zu erwartenden Münchner Trio mit Michael Ballack, Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm können die Fans aus dem hohen Norden den Auftritt in der heimischen Allianz-Arena, die vorrübergehend FIFA WM Stadion München heißt, ohnehin nicht vermiesen. »Ein Ausscheiden wäre zwar keine Katastrophe, aber es würde uns alle sehr traurig machen. Doch wir nehmen das sehr locker. Wir wissen, dass wir ins Halbfinale oder Finale kommen können«, meinte Verteidiger Philipp Lahm, der am verletzten Arm wieder eine Manschette tragen wird. Der 22-Jährige würde sich sehr freuen, wenn ihm wie beim 4:2-Sieg gegen Costa Rica wieder ein Tor gelänge. Die deutsche Mannschaft, in der Christoph Metzelder wieder den Ex-Berliner Robert Huth ersetzen wird, löst bei der schwedischen Mannschaft allerdings ebenfalls keine Angstzustände aus. »Das wird sehr schwer für uns. Aber Deutschland hat als Gastgeber viel größeren Druck als wir. Die Partie wird zeigen, ob wir gegen eine der stärksten Mannschaften bei der WM bestehen können«, betonte Kim Källström. Der Mittelfeldspieler hält den Ausgang der Partie für völlig offen. Ob die Partie gegen Deutschland sein letztes Spiel in diesem WM-Turnier sein könnte, verneinte er strikt. Die Schweden haben schon mal ordentlich für ein mögliches Elfmeterschießen geprobt - für den Fall aller Fälle. Dagegen vertrauen die deutschen Spieler vor allem ihrer stärkeren Physis, um sich durchzusetzen. Einige Tipps, wie den Schweden beizukommen ist, erhielten Lahm und Schweinsteiger per SMS und Telefon von ihrem Münchner Teamkollegen Owen Hargreaves. Der spielt für England und warnt vor allem vor der Stärke der Skandinavier bei Standardsituationen: »Es war beim 2:2 gegen Schweden überraschend für uns, damit nicht zurecht zu kommen. Normalerweise ist die Defensive eine unserer Stärken. Gegen uns konnte sich Schweden aus dem Spiel heraus keine Torchancen erarbeiten«, sagte Hargreaves gegenüber ND. Der Engländer ist ganz froh, im Achtelfinale nicht auf die deutsche Mannschaft treffen zu müssen: »Die Deutschen haben im letzten Gruppenspiel gegen Ecuador wieder sehr stark gespielt. Wir konnten die Partie im Fernsehen verfolgen. Insofern ist Ecuador für uns die einfachere Aufgabe.« Nun können sich Deutschland und E...

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