Weiß wie Schnee, rot wie Blut
In Basel: Achim Freyers »Schneewittchen«
Dass Märchen mit »Es war einmal« anfangen, ist Gattungsstandard. In Robert Walsers Dramolett zum Grimm’schen »Schneewittchen« hat das eine doppelte Bedeutung. Im ersten Jahr des vorigen Jahrhunderts hat der Schweizer Autor mit dem Hölderlin-Schicksal (einer Lebenshälfte im Wahnsinn) die Geschichte von der mordlustigen Königin, die die wirklich Schönste im Lande per Giftmord aus dem Weg schaffen lassen will, von ihrem Ende her hinterfragt. Dass da unter anderem Schneewittchen die Königin um Verzeihung bittet, deutet darauf hin, dass man hier auf dem Pfad ins Verborgene, Unbewusste unterwegs ist.
Daraus hat der Komponis...
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