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Unterstützung für Kirchenasyl in Bayern

Räumung durch die Polizei in Augsburg hatte für massive Kritik gesorgt

  • Lesedauer: 1 Min.

München. Der bayerische evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hat für Kirchenasyle seine »volle Unterstützung« zugesagt. Auf seiner Facebook-Seite erklärte der Theologe am Donnerstag, das Kirchenasyl werde von den Gemeinden »verantwortungsvoll wahrgenommen«. Es gehe den Kirchengemeinden nicht darum, das Recht außer Kraft zu setzen. Sie wollten vielmehr »dem Grundgedanken des Rechts, die Schwachen zu schützen, Ausdruck verleihen«, betonte Bedford-Strohm, der derzeit auf einer Afrikareise ist.

Am 18. Februar hatte die Augsburger Polizei ein Kirchenasyl in einer katholischen Gemeinde geräumt und anschließend eine alleinerziehende Mutter aus Tschetschenien mit vier Kindern nach Polen abgeschoben. Die letzte Räumung eines Kirchenasyls in Bayern fand nach Angaben des Ökumenischen Kirchenasylnetzes im Jahr 1996 statt.

Bedford-Strohm begrüßte eine Stellungnahme des bayerischen Innenministeriums. Demnach werde Kirchenasyl zwar »keine Anerkennung in unserer Rechtsordnung« finden, »gegen den Willen des jeweiligen Pfarrers« werde die bayerische Polizei jedoch »künftig in solchen Fällen weder kirchliche Räume betreten, noch gewaltsam Personen abführen«. Die Auflösung des Kirchenasyls hatte bundesweit zu scharfer Kritik am Vorgehen der Behörden geführt. epd/nd

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