Linke: Koalition plant »Massenabschiebungen« von Roma

Scharfe Kritik an Ressortentwurf / Innenpolitikerin Jelpke fordert Länder auf, Gesetz im Bundesrat zu stoppen

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Nach Ansicht der Linkenpolitikerin Ulla Jelpke bereitet die Bundesregierung »Massenabschiebungen von asylsuchenden Roma in ihre Herkunftsländer« vor. Dies gehe aus einem Ressortentwurf des Bundesinnenministeriums hervor, »mit dem Serbien, Mazedonien und Bosnien-Herzegowina als sichere Herkunftsstaaten eingestuft werden sollen«, so die innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion. Wörtlich sei darin von einer »zu erwartenden Belastungsspitze« bei der Aufenthaltsbeendigung die Rede, sagte Jelpke weiter. Zu 90 Prozent gehe es um Roma, »die vor systematischer Diskriminierung und existenzgefährdender Ausgrenzung und Armut fliehen«.

Jelpke forderte die Bundesländer auf, diesem Vorhaben im Bundesrat die Zustimmung zu verweigern. Die Linkenpolitikerin verwies darauf, dass schon jetzt »rechtlich fragwürdige Schnellverfahren bei asylsuchenden Roma aus Serbien, Mazedonien und Bosnien-Herzegowina« stattfinden würden. Mit der Einstufung dieser Herkunftsländer als »sicher« würde diese Praxis »legalisiert und auf Dauer zementiert«, so Jelpke. nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.