Ein Amtswechsel zur Unzeit
Direktor Philipp Oswalt muss das Bauhaus in Dessau verlassen - und bewirbt sich wieder
Die Stiftung Bauhaus in Dessau steht vor großen Aufgaben - und einem Provisorium an der Spitze. Direktor Philipp Oswalt muss nach nur fünf Jahren Amtszeit gehen.
Verinnerlicht hat Philipp Oswalt die Zäsur noch nicht. »Ich rede, als ob ich noch weiter hier wäre«, sagt der 1964 geborene Architekt, der fünf Jahre lang die Geschicke des Bauhauses in Dessau lenkte. Er spricht über Pläne für die sanierten Meisterhäuser, für das geplante neue Museum, über Ausstellungen und Sommerkurse - die freilich nicht mehr unter seiner Leitung stattfinden werden. Der Freitag ist Oswalts letzter Arbeitstag in Dessau; sein Vertrag läuft aus. Am Montag kehrt er an die Universität Kassel zurück.
Bei der Personalie handelt es sich um mehr als das reguläre Ende einer Amtszeit. Vielmehr schlug das Votum des von SPD-Kultusminister Stephan Dorgerloh geleiteten Stiftungsrates, sich von Oswalt zu trennen, enorme Wellen weit über Sachsen-Anhalt hinaus. Koryphäen der internationalen Kunst- und Museumsszene protestierten, der wissenschaftliche Beirat der Stiftung warf hin. Auch der Umstand, dass sich Kabinett und Landt...
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