Unwahrscheinlich angekommen

Ein Geburtstagsgruß an Wolfgang Kraushaar

Vom Frankfurter Sponti zum renommierten Politikwissenschaftler, der auf einer Gewalt-Tagung des niedersächsischen Verfassungsschutzes »vorsingen« darf.

Markus Mohr wurde in der letzten Zeit immer mal wieder als alter Kommunist angesprochen, versteht sich aber in diesen Momenten als junger Autonomer. Er lebt von den Leistungen der Arbeitsagentur, die umgangssprachlich nach einem Straftäter benannt sind.
Markus Mohr wurde in der letzten Zeit immer mal wieder als alter Kommunist angesprochen, versteht sich aber in diesen Momenten als junger Autonomer. Er lebt von den Leistungen der Arbeitsagentur, die umgangssprachlich nach einem Straftäter benannt sind.

Am Nachmittag des 4. Juni 1975 berief die Sozialistische Hochschulinitiative (SHI) in Frankfurt am Main eine Vollversammlung zum Thema Berufsverbote ein. Seitens des Kanzleramtes der Universität waren in Zusammenarbeit mit dem Verfassungsschutz bereits mehrere Anhörungsverfahren gegen Tutoren wegen mutmaßlicher linksextremistischer Neigungen durchgeführt worden. Das fand überhaupt nicht den Gefallen von über 900 Studenten, die sich zur Vollversammlung im Hörsaal VI einfanden, um gegen »Gesinnungsschnüffelei und politische Verhöre« engagiert Stellung zu beziehen. Die SHI hatte zuvor in ihrem Aufruf klar gefordert, »dass wir selbst die Strukturen angreifen, die die Anhörungsverfahren ermöglichen oder zu ihrer Durchführung beitragen«. Gesagt, getan! Nach dem Ende der Vollversammlung um 16:00 Uhr entschlossen sich etwa 150 Studenten dazu, dem nahe gelegenen Kanzleramt einen unangemeldeten Besuch abzustatten. Von dort aus bildeten s...


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