Revolution der Menschenrechte

Sie sind Vorgriff auf eine politische Weltverfassung - um ihre Ausgestaltung muss täglich gekämpft werden

  • Thomas Seibert
  • Lesedauer: ca. 9.0 Min.

Das Menschenrecht, das »Recht auf Menschheit und Subjektivität«, gibt es in letzter Instanz nur im Sichbefreien der Menschen - zu ihrem Recht und allen ihren Rechten.

An welcher Stelle auch immer: Wir alle hier beziehen uns immer wieder auf die Menschenrechte, sie sind unser gemeinsamer normativer Horizont. Umso unausweichlicher und - umso gefährlicher ist es, dass die Menschenrechte eine vielfach umkämpfte, zutiefst strittige Sache sind.

Fangen wir mit dem gefährlichsten Streit an: Die Menschenrechte müssen seit über 20 Jahren immer häufiger zur Begründung von Kriegen herhalten. Ob wir das befürworten oder ablehnen: rechtens kann das insofern sein, als die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von 1948 sowie die beiden ihr folgenden Menschenrechtspakte der UN (1966) die Staaten, die sie ratifiziert haben, zu ihrer Einhaltung verpflichten - was heißen kann, widrigenfalls dazu gezwungen werden zu können. Fraglich ist allerdings, ob dies dem entspricht, was man den Geist oder, etwas unverfänglicher, den Sinn der Menschenrechte nennen kann.

Die nächst gefährliche Streitsache ist dann, ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.