20 Minuten ein Feuerwerk

  • Jörg Heinrich
  • Lesedauer: ca. 1.5 Min.
Ich habe mir das deutsche Spiel gegen Schweden am TV ganz in Familie angesehen und war begeistert. Die Klinsmann-Elf hat 20 Minuten lang ein fußballerisches Feuerwerk abgebrannt wie lange nicht mehr. Die Schweden schienen total überrascht und kamen gar nicht zur Besinnung und schon gar nicht ins Spiel. Natürlich war klar: So ein Feuerwerk hält man nicht 90 Minuten lang durch. Und als die Schweden dann nur noch mit zehn Mann auf dem Platz standen, trat etwas ein, was man oft feststellen kann: Der dezimierte Gegner kommt plötzlich in Fahrt. Das war ganz besonders in der zweiten Halbzeit der Fall, als sich die deutsche Mannschaft doch etwas zurückzog. Dabei wurde eine alte Erfahrung deutlich: In der Mannschaft in Überzahl läuft man nicht mehr so viel. Man verlässt sich auf den Nebenmann. Das geschieht zwar weniger gewollt, aber man hat diesen Mangel phasenweise im deutschen Spiel leider beobachten können. Dennoch hatte ich spätesten nach dem von den Schweden verschossenen Elfmeter das Gefühl: Hier geht nichts mehr schief. Für die Schweden war das Versagen des Elfmeterschützen Henrik Larsson der Knackpunkt im Spiel. Die deutsche Mannschaft imponierte mir nach der Pause mit ihren Kontern, die wie Nadelstiche wirkten. Michael Ballack hatte tolle Szenen mit seinen Torschüssen, wobei er oft im schwedischen Torwart seinen Meister fand. Auch wenn Ballack diesmal der Torerfolg leider versagt blieb, so meine ich: Es war das Signal - nächste Mal klappt es! Wenn ich einen Blick voraus werfe zum Viertelfinalspiel von Deutschland gegen Argentinien am Freitag in Berlin, so dürfte die Aufgabe für den WM-Gastgeber zwar nicht leicht werden, aber ich bin zuversichtlich: Sie ist lösbar. Die Mexikaner haben gezeigt, wie man die Argentinier knacken kann. Ich denk...

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