Beckham macht den Unterschied aus

England zieht trotz schwacher Leistung beim 1:0 gegen Ecuador ins Viertelfinale ein

  • Matthias Koch, Stuttgart
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.
Seit 1966 läuft England dem Traum eines zweiten WM-Titels hinterher. Der Glaube an einen Cup-Gewinn ist auf der Insel so groß wie lange nicht. Mit der Leistung vom Sonntagabend werden es die Kicker jedoch schwer haben, den im Falle des WM-Sieges avisierten Ritterschlag der Queen zu erhalten. Immerhin stehen die Briten trotz des wenig berauschenden 1:0-Sieges gegen Ecuador schon mal im Viertelfinale, wo sie auf den Sieger der Begegnung zwischen Portugal und der Niederlande (nach Redaktionsschluss) treffen. Die Begegnung im mit 52 000 Zuschauern restlos ausverkauften Stuttgarter Gottlieb-Daimler-Stadion verlief für eine WM-Achtelfinalspiel sehr verhalten. Im Gegensatz zur deutschen Mannschaft, die am Sonnabend gegen Schweden keinen Pacemaker brauchte, ließen es England und Ecuador meistens gemütlich angehen. Zehn Minuten erholten sich beide Teams zunächst von den »Strapazen« der Nationalhymne vor dem Anpfiff. Wer weiß, vielleicht wollten die Konkurrenten angesichts der schwülwarmen Hitze vorab schon mal ein bisschen Kraft sparen. Irgendwann wurde es dem vermeintlichen Außenseiter aus Ecuador wohl zu langweilig. Angreifer Carlos Tenorio zog einfach mal ab. Nur mit Glück kam England um einen Rückstand herum, als Ashley Cole den Schuss an die Querlatte abfälschte (11.). Die rund 20 000 englischen Fans in der Leichtathletik-Arena mussten sich kurz darauf ein zweites Mal wundern, als Carlos Tenorio die Kugel nach einem Freistoß knapp neben das Tor des englischen Schlussmannes Paul Robinson von Tottenham Hotspurs abfälschte (13.). England ließ dagegen in Hälfte eins jegliche Impulse vermissen, um über harmlose Einzelaktionen hinauszukommen. Trostlose Fernschüsse von Steven Gerrard (18.) und Frank Lampard (28.) sowie wirkungslos verpuffende Freistöße des zunächst kaum auffallenden Superstars David Beckham von Real Madrid (24., 35.) waren noch die einzigen Aufreger. Die deutschen Fans im Stadion drückten ihr Gefühl der Langeweile mit markigen Sprüchen und Gesängen aus: »Ohne England fahren wir nach Berlin« oder »Lukas Podolski« tönte es von den Rängen. Doch selbst die Pfiffe zur Pause konnten die Akteure nicht zu einer Leistungssteigerung animieren - bis David Beckham auch mal Aufmerksamkeit erregen wollte. Sein Freistoß aus 20 Metern schlug über den linken Innenpfosten zum 1:0 ein (60.). Erst in der Phase nach dieser schmeichelhaften Führung verdiente sich England über weitere Torchancen von Frank Lampard (63., 73.) und Wayne Rooney (75.) den knappen Sieg. Ecuador hatte bis auf eine Schuss- chance von Luis Valencia (66.) nichts mehr dagegenzusetzen. »Es war ein hässliches Spiel. Aber ich bin froh, dass wir im Viertelfinale stehen«, meinte Beckham und lieferte auch noch eine Entschuldigung für seine mäßige P...

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