Wenn die Männer töten ...

... müssen die Frauen um das Leben kämpfen

Im August 1914 zerbrachen nicht nur die Beziehungen zwischen den sozialdemokratischen Arbeiterparteien Europas, sondern auch die der sozialistischen Fraueninternationale. Seit dem 1. Internationalen Frauenkongress in Stuttgart 1907 stand Clara Zetkin als Sekretärin an deren Spitze. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges, als aller Verkehr mit dem Ausland gesperrt war und alle Fäden zwischen den Genossinnen der einzelnen Länder zerrissen schienen, sagte sie sich: Nun erst recht!

»Ich halte es gerade für eine der wichtigsten Aufgaben der Frauen in dieser Zeit«, schrieb die Zetkin in einem Zirkular, »in der Arbeiterklasse das Bewusstsein der internationalen Solidarität lebendig zu erhalten und zu stärken«. Sie rief die sozialistischen Frauen aller Länder auf: »Wenn die Männer töten, so ist es an uns Frauen, für die Erhaltung des Lebens zu kämpfen. Wenn die Männer schweigen, so ist es unsere Pflicht, erfüllt von unseren Idealen die S...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.