»Es gibt so viel Quatsch!«

Hilft Ignoranz gegen Spitzenväterpreise, Haushaltskunde gegen betonierte Rollenbilder? Ein Gespräch

Vier Frauen, zwei Generationen, zwei Herkunftsländer, ein Thema. Oder doch nur viele Fragen: Wie sehen weibliche Lebensentwürfe heute aus? Gibt es noch Feministinnen? Spielen Ost- und West- Sozialisation noch eine Rolle? Die nd-Redakteurinnen Sarah Liebigt (29, aus Ost-Berlin) und Regina Stötzel (44, aus Nordrhein-Westfalen) luden zum Gespräch über Feminismus, Gender- und Sexismusdebatten.

Regina: Wir haben hier ein paar potenzielle Identifikationsfiguren für euch vorbereitet (siehe Abbildungen S. 19 oben). Wovon fühlt ihr euch besonders angesprochen?

Kathrin: (zeigt auf die rechte) Ich bin alt genug, um zu sagen: Hab ich alle drei durch. Frosch geküsst, das ganze Programm - und dann wird man irgendwann eine schöne alte Hexe, macht, was man immer schon machen wollte, und ist nicht mehr darauf fixiert, auch noch gut auszusehen zu müssen.

Linda: Ich kann mich noch nicht wirklich identifizieren mit diesem Hausfrau-Mutter-Dasein. Noch habe ich das Gefühl, mir steht alles offen. Wenn ich überhaupt eine Karriere schaffe, dann sehe ich keinen Grund, weshalb ich nicht auch noch Kinder dazu haben kann.

Ulrike: Das mit Den-Froschkönig-küssen, also einen Partner finden, das hatte ich mit 16 Jahren schon. Und wenn man schon eine längere Beziehung hat, denkt man ja eher an Familie, aber trotzdem ist man ja selbst...


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