Rückkehr in die Vergangenheit

Haruki Murakami: Ein Roman als dramaturgisch umgesetzte Psychoanalyse

  • Florian Schmid
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Der japanische Schriftsteller Haruki Murakami, der gerade seinen 65. Geburtstag gefeiert hat, steht derzeit hoch im Kurs. Sein neuer Roman »Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki« verkaufte sich am Erscheinungstag in Japan 100 000 Mal.

Auch für sein zuvor erschienenes mehrbändiges Mammutwerk »1Q84« wurde er von der Kritik weltweit gefeiert. Dabei gelingt Murakami wie sonst kaum einem so erfolgreichen Autor die Gratwanderung zwischen massenkompatibler Unterhaltungsliteratur und anspruchsvollem Erzählen. Denn Haruki Murakamis Bücher gefallen im Grunde fast jedem.

Das hat zum einen etwas mit seinem eigenwilligen Erzählsog zu tun, der es fast unmöglich macht, nicht in die Geschichten einzutauchen. Zum anderen erzählt Murakami mit seinen in Japan angesiedelten Romanen für den westlichen Leser exotische Geschichten, die aber mit ihren immer wiederkehrenden Verweisen auf Jazz und klassische Musik, bestimmte Speisen von der ...


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