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Die Staatssekretärin ist mit’m Radl da
Der Landesdienst nutzt etliche Dienstfahrräder, allein die Justizvollzugsanstalt Brandenburg verfügt über 24 Stück
Potsdam. Mit dem sonnigen Wetter werden in den Potsdamer Ministerien die Dienstfahrräder aus dem Keller geholt. Denn die oft kurzen Wege in der Landeshauptstadt laden dazu ein, den Dienstwagen stehen zu lassen, sagt Stephan Breiding, Sprecher des Bildungsministeriums. »Zumal die Suche nach einem Parkplatz in der Stadt am Ende mehr Zeit kostet als der Weg dorthin.« Daher stehen den Mitarbeitern des Bildungsministeriums seit 2007 drei Diensträder zur Verfügung.
Der erste Minister schwang sich schon kurz nach der Wende in den Sattel: Matthias Platzeck nahm 1991 als Chef des Umweltressorts sein Dienstrad in Betrieb. Und immer noch treten die Mitarbeiter des Umweltministeriums besonders fleißig in die Pedale: Wegen des großen Verschleißes war im Sommer 2012 nur noch ein gut erhaltenes Rad vorhanden. Vier neue mussten angeschafft werden. Die fünf Drahtesel werden rege genutzt, sagt Pressesprecherin Alrun Kaune-Nüßlein, die selbst oft zu Terminen radelt. Gewartet werden die Drahtesel in einer Behindertenwerkstatt. Ministerin Anita Tack (LINKE) steigt aber nicht aufs Rad, so wie die meisten ihrer Kabinettskollegen. Zu viele Akten im Gepäck und zu viele Anschlusstermine, heißt es zur Begründung. Zwar radelt Sozialminister Günter Baaske (SPD) gern, aber fast nur privat.
Allerdings nutzen Verkehrsminister Jörg Vogelsänger (SPD) und seine Staatssekretärin Kathrin Schneider für kurze Wege eines der drei Diensträder, die vor gut zwei Jahren auf Wunsch der Mitarbeiter angeschafft wurden. Auch Finanzstaatssekretärin Daniela Trochowski ist viel mit einem der beiden Diensträder ihres Ministeriums in Potsdam unterwegs: »Damit komme ich schnell und umweltfreundlich an jedem Stau vorbei«, sagt sie.
Besonders viele Dienstfahrräder sind in der weitläufigen Justizvollzugsanstalt Brandenburg/Havel im Einsatz. Mit insgesamt 24 Rädern können sich Wachtmeister und andere Bedienstete seit drei Jahren schneller auf dem Gelände bewegen. Ein besonderes Rad unterhält die Krankenabteilung: Geschmückt mit einem Rot-Kreuz-Fähnchen dient es unter anderem Schwester Diana zur Fortbewegung.
Über kein einziges Dienstfahrrad verfügt der Landtag, der erst vor kurzem vom Brauhausberg in den Neubau auf dem Alten Markt gezogen ist. Aus einem ganz einfachen Grund, sagt Verwaltungsleiter Hartmut Mangold: »Wir müssen nirgendwohin. Die Landesregierung kommt zu uns.« dpa/nd
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