Von wegen »Stadionwurst statt Kaviar«

Die Illusion vom Vater Theresa ist nicht erst mit dem aufgeflogenen Steuerbetrug zerstoben

  • Rudolf Stumberger, München
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Uli Hoeneß galt als Saubermann und bescheidener Diener des FC Bayern München. Das Bild ist zerstoben.

»Ich weiche keinen Millimeter zurück!«, soll Uli Hoeneß gesagt haben, damals, am 30. September 2010 bei einer Veranstaltung der Industrie- und Handelskammer Nürnberg. Der FC Bayern-Präsident und Wurstfabrikant sprach vor den anderen Unternehmern über Wirtschaftsethik, über »Fair play« und über den »ehrbaren Kaufmann«. Damals galt Hoeneß unisono als Lichtgestalt, bescheiden, erfolgreich und integer, gar als »der Vater Teresa vom Tegernsee, der Nelson Mandela von der Säbener Straße«, wie Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge in seiner Festrede zu Hoeneß' 60. Geburtstag sagte. Und damals lagen die Millionen schon - unversteuert -, auf den Schweizer Bankkonten.

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