Höllenfeuer gegen Teufelszeug
Im niedersächsischen Munster wird entsorgt, was kürzlich noch in syrischen Chemiewaffen-Bunkern lag
Die EU fördert die Vernichtung der syrischen C-Waffen mit rund zwölf Millionen Euro. Fünf davon steuert Deutschland bei. Und im niedersächsischen Munster wird man 370 Tonnen Reststoffe verbrennen.
Reporter halten Andreas Krüger Mikrofone vors Gesicht. Kameralinsen richten sich auf ihn. Er soll den bunten Medien erklären, wie kompliziert und gefährlich sein Job und noch mehr der seiner Kollegen in den kommenden Wochen sein wird. Dann, wenn die syrischen Chemiewaffen im Musterland anrollen.
»Na ja ...«, hebt der Technische Geschäftsführer der Gesellschaft zur Entsorgung von chemischen Kampfstoffen und Rüstungsaltlasten (GEKA) zum Vortrag an: »Das, was wir hier vernichten, war früher S-Lost ...« Kurzfassung: Als Kampfstoff entwickelt haben das die deutschen Chemiker Steinkopf und Lommel, die am Kaiser-Wilhelm-Istitut Berlin arbeiteten. Die chemische Verbindung reizt die Haut, lässt sie Blasen schlagen, verätzt die Atemwege, macht blind und ist auf längere Sicht krebserzeugend. Man nennt das Zeug auch Senfgas, englisch Mustard, oder - nach dem ersten Einsatzort in der flämischen Provinz Ypern - Yperit.
Dann bremst Krü...
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