Unterwegs mit Sarrazin
Messesplitter I
Wenn du als Spandauer morgens in die Berliner Innenstadt zur Arbeit fährst, dann ist das bevorzugte Verkehrsmittel die S-Bahn. Mit dem Regionalzug ginge es schneller, doch die Geschwindigkeit erkauft sich ein Reisender mit einem giftigen Gemisch aus Schweißduft, klaustrophobischer Enge und dem erbitterten Kampf um einen der wenigen freien Sitze. Wer dagegen ohne Zeitdruck unterwegs ist, ruckelt lieber gemächlich Richtung Zentrum und genießt die mit einer Sitzplatzgarantie ausgestattete Freiheit der S-Bahn, ohne auch nur im entferntesten daran zu denken, dass im nächsten Moment Thilo Sarrazin auf dem Nebensitz Platz nehmen könnte. Warum sollte auch einer wie er jenes niedere Verkehrsmittel nutzen, in dem sich Migranten und Hartz-IV-Empfänger Seit an Seit mit den hart arbeitenden, ehrlichen Überresten unserer Gesellschaft die Sitzplätze teilen?
Doch Sarrazin steigt hinab in diese düstere Welt, verpackt in einer gelb-rot lackiert...
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