Im Vorhof zur Gesichtsmortadellahölle

Der Einzelhandelsriese Aldi senkte am Wochenende die Preise für Wurstwaren dauerhaft um bis zu zehn Prozent. Offiziell sind die Verbraucher darüber natürlich empört, schließlich wollen wir alle mehr Tierschutz. Ein klarer Fall von Selbstbetrug.

»Aldi senkt Preise für Wurstwaren« tickerte es dieser Tage durch den Medienwald. Könnte mir aus veganer Konsumentensicht egal sein, denn ich esse kein Fleisch. Doch neben dem Verbraucher meldet sich dann auch immer dieser kleine Zyniker in mir, der nicht weiß, ob er als Reaktion auf die sich anschließenden Wortmeldungen aus Politik und Gesellschaft breit grinsen oder doch gleich besser das Sojaschnitzel vom Vortag wieder auskotzen soll.

»Die Verbraucher werden sich dagegen wehren«, erklärte Renate Künast (Grüne), Ex-Landwirtschaftsministerin und derzeitige Vorsitzende des Verbraucherausschusses des Bundestages in der »Saarbrücker Zeitung«.

Bei den Kunden – also ihnen, Renate Künast und mir – gäbe es einen unumkehrbaren Trend, stärker auf Qualität und Tierschutz zu achten, weshalb der »Rückfall auf eine Billig-Strategie umso unverständlicher« sei. Ähnliches gab auch der Grüne-Agrarminister Schleswig-Holsteins, Robert Habe...


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