Ein Friedensforscher, der nicht resignierte
Der Politologe und Publizist Ekkehart Krippendorff wird 80
Seine früheste Erinnerung datiert er in die Vorkriegszeit. Er war viereinhalb Jahre alt und spazierte mit dem Vater am Hafen von Warnemünde, wo er erstmals U-Boote sah, die einen bedrohlichen, unheimlichen Eindruck auf ihn machten, zugleich eine dunkle Faszination ausübten. »Der Krieg warf seine Schatten voraus. Ich bin ein Kind dieses Krieges«, schreibt Ekkehart Krippendorff in seiner Autobiografie »Lebensfäden« (Verlag Graswurzelrevolution). Der Krieg schlich sich in die Spiele und Fantasien der Kinder, denen »Frieden« buchstäblich ein Fremdwort war. Anfang 1945 wird der Hitlerjunge für den »Volkssturm« rekrutiert, seine Kriegsbegeisterung erlahmt rasch. Die in das zerstörte Halberstadt einrollenden US-amerikanischen GIs, freundlich lächelnd und Schokolade verteilend, entsprachen so gar nicht dem anerzogenen Feindbild. Später wird Krippendorff zum engagierten Streiter gegen Aufrüstung und Krieg, wird Pionier der westdeutschen Frie...
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