»Kämpfe müssen vielfältig sein«

Diplom-Soziologin Judith Vey ist Gastwissenschaftlerin am Institut für Protest- und Bewegungsforschung in Berlin. Mit ihr sprach Ralf Hutter über die verschiedenen Protestformen des Blockupy-Bündnisses.

nd: Im Mai stehen wieder Blockupy-Proteste an. Sie haben für Ihre Doktorarbeit ab 2009 die Vorläufer-Protestbündnisse begleitet. Was genau haben Sie erforscht?
Vey: Ich habe vor allem Großveranstaltungen und bundesweite Krisendemonstrationen untersucht und evaluiert, welche Gesellschaftsentwürfe aus den jeweiligen Kriseninterpretationen, Forderungen und Strategien folgen. Anhand dieser unterschiedlichen Vorstellungen von Gesellschaft, Politik und Kapitalismus habe ich bestimmte Aspekte herausgearbeitet, die die Etablierung alternativer Gesellschaftsentwürfe behindern oder erschweren können. Im Anschluss daran habe ich versucht, diesbezügliche Lösungsansätze zu entwickeln.

Wie sind Sie vorgegangen?
Mit teilnehmender Beobachtung, informellen Gesprächen und Interviews. Die habe ich diskurs- und hegemonieanalytisch ausgewertet. Das heißt, ich habe danach gefragt, wie gesellschaftliche Zustände durch das Handeln der AktivistInn...