Maradona fordert Revanche von seinen Erben

Argentinien geht mit breiter Brust ins Spiel gegen den Gastgeber / Startelf wohl kaum verändert

Für Diego Maradona ist es das größte Spiel der WM, und Javier Saviola verspricht »die Partie unseres Lebens«. Die Nationalmannschaft Argentiniens geht mit einer Mischung aus Zuversicht und Respekt in das WM-Viertelfinale gegen Deutschland am Freitag in Berlin, lässt es an großen Worten jedoch nicht fehlen. »Argentinien muss niemanden fürchten«, sagt Trainer Jose Pekerman. »Wir sind besser«, meint Kapitän Juan Pablo Sorin, und Maxi Rodriguez tönt: »Wir können jede Mannschaft der Welt schlagen.« Natürlich auch die deutsche. Idol und Edel-Fan Maradona besuchte das Team noch einmal im Quartier in Herzogenaurach, um seinen Erben Mut zu machen. Welche Tipps er ihnen gegeben hat, wollte er nicht verraten. »Die Spieler werden auf dem Platz sprechen«, kündigte er an. Vor wenigen Tagen hatte er von der Albiceleste noch gefordert: »Ihr müsst sie schlagen. Ich will Revanche für 1990.« Vier Jahre nach dem Triumph im Endspiel 1986 gegen Deutschland unterlag Argentinien der DFB-Elf damals 0:1. Kapitän Maradona schleppte sich unter Tränen vom Platz. Damit sein Nachfolger Sorin den Rasen des Olympiastadions nicht in ähnlich geknickter Pose verlassen wird, haben die »Gauchos« sich in geheimen Trainingseinheiten auf den Gegner eingestellt. So viel immerhin drang nach draußen: Die Seleccion will den Ball im wahrsten Sinne des Wortes flach halten, weil sie sich im Luftkampf unterlegen sieht. »Wir müssen den Deutschen unser Spiel aufzwingen und dürfen uns für Drecksarbeit nicht zu schade sein«, sagt Saviola. »Wenn sie mit hohen Bällen operieren, haben wir keine Chance.« Stürmer Carlos Tevez fordert außerdem einen Schuss deutsche Tugend von seinen Teamkollegen. »Wir brauchen Eier. Wir müssen für den Sieg kämpfen«, sagt er. Sollte das gelingen, müsste Deutschland sich »ganz schön anstrengen, wenn es gegen uns was holen will«. Dass Argentinien trotz seiner vielen Fans erstmals bei dieser WM ein Auswärtsspiel haben wird, beunruhigt Tevez nicht: »Wir haben keine Angst. Das ganze Stadion soll uns ruhig beleidigen, das macht uns nur noch stärker.« Tevez wird das ebenso wie Jungstar Lionel Messi aber wohl erst ab Mitte der zweiten Hälfte tun können, gehören beide doch nicht zur Startelf von Pekerman. Der Coach wird der Mannschaft vertrauen, die beim 6:0 gegen Serbien und Montenegro glänzte. »Wir haben uns zwar noch nicht entschieden, wer spielen wird. Aber wir glauben, dass es nicht viele Wechsel geben wird«, sagte Pekermans Assistent Hugo Tocalli: »Die Start-elf wird der aus den ersten Spielen ähneln.« Für den unsicheren Lionel Scaloni würde in dem Fall Nicolas Burdisso auf der rechten Seite verteidigen und im Mittelfeld Esteban Cambiasso seinen Platz an Luis Gonzalez verlieren. Egal, wer letztlich spielt, »er wird bereit sein, auf dem Platz zu sterben«, meint Saviola. »Wir spielen für unsere Familien, für unser Volk, für unser Land.« Und Pekerman ergänzt: »Ich kann die Fähigkeiten der Weltmeisterteams von 1978 und 1986 in meiner Mannschaft erkennen. Wir sind auf dem Weg nach Berlin....

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