Demokratie statt Börse

Bündnis kritisiert Sanierungsstau der Bahn

  • Lesedauer: 1 Min.

Frankfurt am Main. Während Deutsche-Bahn-Chef Rüdiger Grube im Frankfurter Bahntower die »Erfolgsgeschichte Bahnreform« pries, protestierten draußen Aktivisten des privatisierungskritischen Aktionsbündnisses »Bahn für Alle« gegen deren Schattenseiten. »Die Bilanz ist düster«, so Verkehrswissenschaftler Heiner Monheim, der Journalisten den alternativen Geschäftsbericht des Bündnisses überreichte. »Die hohen Ziele wurden fast alle nicht erreicht und die Investitionen konzentrieren sich immer noch auf wenige Großprojekte«, so Monheim. Auch 20 Jahre nach der Umwandlung von Bundes- und Reichsbahn in eine Aktiengesellschaft und nach jahrelanger Liberalisierung stagniere der Anteil des Schienenverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen im Personen- und Güterverkehr bei sieben bzw. 17 Prozent, bemängelt »Bahn für Alle«. Einen Zuwachs habe es nur im stark subventionierten Nah- und Regionalverkehr gegeben.

Monika Lege, Verkehrsreferentin bei Robin Wood, sagte, »Bahn für Alle« habe bereits vor Jahren vor dem nun von Grube zugegebenen »Sanierungsstau« gewarnt. Die Konzerngewinne speisten sich hauptsächlich aus Staatszuschüssen für den Netzausbau. Der bestehende Personalmangel sei eine Folge der Orientierung auf Börsenfähigkeit und den Rang als »Global Player« der Logistik. Das gehe zu Lasten des eigentlichen Bahn-Auftrags, den Transport von Personen und Gütern zu stärken. »Wir brauchen eine bessere Bahn für alle Bürger unter demokratischer Kontrolle«, so Lege. oef

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.