Werbung

»Bereit, mehr zu tun«

Obama zur NATO-Strategie in Osteuropa

  • Lesedauer: 2 Min.
Die USA wollen den Anschluss der Krim an Russland nicht akzeptieren. Dies erklärte US-Präsident Obama in Brüssel. Die NATO-Präsenz in Osteuropa soll ausgebaut werden.

Brüssel. US-Präsident Barack Obama hat Russland davor gewarnt, seine politischen Ziele durch »brutale Gewalt« durchsetzen zu wollen. Die von Moskau erhobene Beschuldigung eines »Komplotts der USA mit Faschisten« in der Ukraine nannte Obama am Mittwoch in Brüssel »absurd«. Die Ukraine-Krise sei ein Testfall für Europa und die USA, für die in Generationen aufgebaute internationale Ordnung, sagte Obama in einer Rede vor rund 2000 Zuhörern in einer Konzerthalle der belgischen Hauptstadt. Wenn Moskau nach der Eingliederung der ukrainischen Halbinsel Krim in die Russische Föderation den »derzeitigen Kurs« beibehalte, werde es »noch tiefer« in die Isolation geraten.

»Heute gibt es Kontrollflüge von NATO-Flugzeugen über den baltischen Ländern, wir haben unsere Präsenz in Polen verstärkt, und wir sind bereit, mehr zu tun«, drohte der Friedensnobelpreisträger. Dennoch werde der Westen neben seinem »bedeutenden Druck« auf Russland durch Sanktionen weiter eine Tür für Diplomatie offen halten.

Obama hatte zuvor erstmals die Institutionen der Europäischen Union besucht und war mit NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen zusammengetroffen. Der warnte vor einer Konfrontation mit der westlichen Militärallianz. Er bekräftigte die Unterstützung der NATO für die »Souveränität und territoriale Unversehrtheit« der Ukraine. Die Allianz werde ihre militärische Zusammenarbeit mit dem Partnerland Ukraine ausbauen und zur Modernisierung der ukrainischen Streitkräfte beitragen. Vor dem NATO-Gipfel im September solle zudem die Zukunft der Beziehung zu Russland auf den Prüfstand gestellt werden.

Der ukrainische Übergangspräsident Alexander Turtschinow hat derweil in der Kiewer Werchowna Rada beantragt, der Teilnahme der ukrainischen Armee an den NATO-Militärmanövern »Rapid Trident« und »Sea Breeze« zuzustimmen. Das hätte zur Folge, dass US-amerikanische Einheiten in unmittelbarer Nähe zu Russland an Manövern beteiligt wären. AFP/nd

Weiterlesen:

Mit Massenentlassungen zu IWF-Milliarden
Ukraine setzt auf Sparprogramm und Privatisierungen / Krim soll wirtschaftliche Sonderzone werden

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -