»Wir sind verloren, wenn ...«

Friedrich Schorlemmers Essaybuch »Die Gier und das Glück«

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 7.0 Min.

Dass der Mensch nach den Sternen greift, das ist Sehnsucht. Dass der Mensch nach der Welt greift, das ist, nach vorliegender Erfahrung: Gier. Gier raubt dem Menschen die Fähigkeit, auch mit unerfüllten Sehnsüchten gern in der Welt zu bleiben. Welche Gier? Jede Gier. Gier nach der unbedingten Wahrheit, Gier nach dem Rechthabenwollen, Gier nach Liebe.

Der Ursündenfall: Wer zur Welt kommt, kommt mit dem Verdacht zur Welt, er komme von nun an zu kurz. Das ist die Geburt der Schlachten. Der Schlachten auf großen Feldern und während einer Umarmung. Der Schlachten um den Platz am Büfett und an der Sonne. Der Schlachten um mehr Geld und mehr Geltung. Und ums Glück. Wo Glück sich im Ausleben von Gier erfüllt, da wächst Freiheit - die freilich nur auf den Moment ihrer Umbenennung lauert: Gefangenschaft.

»Das Glück und die Gier«, so heißt das neue Buch von Friedrich Schorlemmer. Große Sorge fuhr ihm in die schreibende Hand. Als dür...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.