Abrechnung mit Erdogan an der Wahlurne

Yücel Özdemir über die Medienzensur der AKP-Regierung und die Rolle der sozialen Medien in der Türkei

  • Yücel Özdemir
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Ergebnisse der Kommunalwahlen am Sonntag in der Türkei werden neue Indizien dafür liefern, ob Recep Tayyip Erdogan und seine AKP-Regierung noch das Vertrauen des Volkes genießen. Bereits die Protestwelle in dem Land am Bosporus, ausgelöst durch Demonstrationen im Istanbuler Gezi-Park, machte den großen Unmut der türkischen Gesellschaft gegenüber der Politik des Ministerpräsidenten deutlich. Dass sich der Streit zwischen seiner Regierung und der Bewegung von Fethullah Gülen auf die Wahlen projizieren wird, ist kein großes Geheimnis. Als ob dieser Gegenwind für die Regierung nicht ausreichte, hat sie im Vorfeld der Wahlen sowohl den Zugang zum Kurznachrichtendienst Twitter als auch zu der Online-Videoplattform YouTube gesperrt. Beide Verbote liefern einen weiteren Grund, mit dem Premier an der Wahlurne abzurechnen.

Erdogan war nicht immer ein Gegner des Internets. Er selbst nutzte in jüngster Vergangenheit das Netz für seine...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.