Es ist noch Suppe da
»Die Kannibalen« von George Tabori am Berliner Ensemble
Wie ist denn das Leben? Unvollkommen, stolprig, immer ein bisschen schmutzig und ungelenk. George Tabori saß gleichsam inmitten des Schmutzes, er schrieb, und sein Werk war ein großes umfassendes Augenzwinkern. Eines unter Tränen vielleicht, denen Tabori aber die Herkunft ausgetrieben hatte - seine Tränen wussten nicht mehr, ob sie aus der Trauer oder der Komik kamen. Da zwinkerte das Werk eines Menschen, dem im zwanzigsten Jahrhundert die nicht allzu freudenförderliche Idee zugedacht war, als Jude auf die Welt zu kommen. Und das auch noch in Europa. Und der zudem noch überlebte - was einem Großteil seiner Familie, im Konzentrationslager, nicht vergönnt war.
George Tabori. Regisseur, Dramatiker, Romancier, 1914 in Budapest geborener ungarischer Jude mit englischem Pass, amerikanischem Exil und deutscher Theatergeschichte. Zu seinen lebenswichtigen Organen zählte neben den magisch schelmischen Augen das Schlitzohr.
Tabori...
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