Die letzten 17 Kilometer Autobahn

A 49 In Hessen beschäftigt Bundesverwaltungsgericht

  • Sven Eichstädt, Leipzig
  • Lesedauer: 2 Min.

Nun geht es um die letzten rund 17 Kilometer der Autobahn 49 in Hessen, die künftig etwa 87 Kilometer lang sein soll. Über die Klagen von Naturschützern gegen das letzte Teilstück verhandelt seit Mittwoch das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig. Die hessischen Landesverbände des Naturschutzbundes Deutschland und des Bundes für Umwelt und Naturschutz wenden sich mit ihren Klagen gegen den geplanten Bau des Abschnitts, der von Stadtallendorf bis zur A 5 reichen soll. Die A 49 selbst soll, wenn sie fertig gebaut sein wird, die A 7 bei Kassel und die A 5 an der künftigen Anschlussstelle Ohmtal verbinden. Ein Ziel des Baus ist es, einen Teil der Lkw, die von der in der Nord-Süd-Richtung verlaufenden A 7 auf die Ost-West-Autobahn 5 wechseln wollen, aufzunehmen.

Bis zur Anschlussstelle Neuental rollt bereits seit 1994 der Verkehr. Nachdem die Naturschützer für den knapp zwölf Kilometer langen Abschnitt bis Schwalmstadt im April 2009 ihre Klage zurückzogen, wird dort seit 2010 gebaut. Für den anschließenden Abschnitt bis Stadtallendorf ist der Beschluss zum Bau vom Januar 2012 rechtskräftig.

Nun steht die höchstrichterliche Entscheidung des neunten Senats in Leipzig über die Klagen der Naturschützer gegen das letzte Teilstück der A 49 aus, für das der Planfeststellungsbeschluss im Mai 2012 ergangen war. Sie befürchten Gefahren für das europarechtlich besonders geschützte Flora-Fauna-Gebiet »Herrenwald« und den naturschutzfachlich wertvollen »Dannenröder Forst«.

Anwalt Tobias Kroll zweifelte die Berechnungen der hessischen Landesregierung für die Anzahl der künftig zur erwartenden Autos auf dem Autobahnabschnitt an. Er bemängelte, dass in den kommenden Jahren auf den Autobahnen 5 und 7 ein starker Anstieg der Zahl der Autos und Lastwagen vorausgesagt wird, nicht jedoch in diesem Umfang für die r A 49, auf die der Lkw-Verkehr von A 5 und A 7 geleitet werden soll.

Hintergrund dieser Kritik ist die Annahme, dass bei einer Zunahme des Verkehrs auch mehr Schadstoffe ausgestoßen würden, die das FFH-Gebiet »Herrenwald« beeinträchtigen könnten. Wegen dieses Schutzgebietes war die ursprünglich geplante Route im Jahr 2005 bereits geändert worden. Die Umweltschützer befürchten dennoch Schäden durch für den Wald durch den Ausstoß von Stickstoff. Am Mittwoch stritten sie vor Gericht mit der Landesregierung um die zu erwartenden Stickstoffmengen. Selbst wenn die Richter den A 49-Abschnitt genehmigen sollten, wird er wohl frühestens 2020 fertig gestellt - wegen der angespannten Haushaltslage.

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