Reduktion statt Verbot

Weniger ist manchmal mehr: Bei der Therapie der Alkoholsucht erfolgt ein Umdenken

Ergänzend zur Alkoholabstinenz könnte die Reduktion übermäßigen Alkoholkonsums ebenfalls ein Weg aus der Sucht sein. Ein neues Medikament soll dabei helfen.

Nachdem das Medikament Nalmefen in der Europäischen Union bereits im letzten Jahr zugelassen wurde, kann es nun zur Behandlung der Alkoholsucht verschrieben werden. In Deutschland läuft das Zulassungsverfahren noch. Die Besonderheit dieses Medikaments, so belegen Studien, es reduziert die Lust am Trinken und setzt keine Abstinenz voraus. Es wird immer dann eingenommen, wenn der Patient damit rechnet, größere Mengen Alkohol trinken.

Alkoholabhängigkeit, eine chronische Erkrankung, gilt hierzulande als Volkskrankheit. An deren Folgen sterben allein in Deutschland jährlich etwa 74 000 Menschen. Die Behandlung alkoholbezogener Krankheiten kostet im Jahr ca. 10 Milliarden Euro. Von den rund 9,5 Millionen Menschen in Deutschland, die Alkohol in riskanter Weise konsumieren, sind, unterschiedlichen Angaben zufolge, 1,3 - 2 Millionen alkoholabhängig. Bislang galt die völlige Enthaltsamkeit als das Non plus ultra bei der Therapie der Al...


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