Dreierrennen um die Präsidentennachfolge
Die Amtszeit Hamid Karsais endet, seine politische Ära aller Voraussicht nach nicht
Nach mehr als zwölf Jahren wird am Sonnabend ein Nachfolger für Afghanistans scheidenden Präsidenten Karsai gewählt. Die zweite Amtsperiode des Paschtunen aus dem Süden endet am 22. Mai.
Laut Verfassung darf Hamid Karsai nicht wieder antreten, denn der 56-Jährige saß schon zwei Übergangsregierungen vor, die das Ergebnis der Afghanistan-Konferenz auf dem Bonner Petersberg 2001 waren. Über heftige Unregelmäßigkeiten bei den folgenden Wahlen wurde stets der Mantel des Schweigens gedeckt. Zum ersten Mal in Afghanistans Geschichte überhaupt scheidet nun aber ein Staatsoberhaupt freiwillig und friedlich aus dem Amt und wird durch Wahlen ersetzt.
Ursprünglich 27 Kandidaten wollten Karsai beerben, darunter nur eine – vorher politisch nicht in Erscheinung getretene – Frau. Sie gehörte aber zu den 16 Personen, die wegen Mängeln in den Bewerbungsunterlagen disqualifiziert wurden. Auch der einzige Vertreter einer demokratischen Partei, Salman Ali Dostzada von der Arbeits- und Entwicklungspartei, fiel durch. Von den übrigen elf Bewerbern warfen drei mittlerweile das Handtuch. Der prominenteste darunter ist Qayyum Karsai, e...
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