»Fußball ohne Schiedsrichter«

Straßenkicker spielen ab Sonntag in Berlin den ersten Weltmeister aus

Ab Sonntag bis zum 8. Juli findet in Berlin-Kreuzberg die erste Straßenfußball-WM statt. 22 Teams aus fünf Kontinenten nehmen an den Titelkämpfen im eigens dafür erbauten Bolzplatz-Stadion auf dem Mariannenplatz teil. Ausrichter ist das 2002 ins Leben gerufene Netzwerk »streetfootballworld«. ND-Mitarbeiter MARK WOLTER sprach mit dem Initiator Jürgen Griesbeck, der 1996 in der kolumbianischen Stadt Medellin das Jugend-Projekt »Futbol por la paz - Fußball für den Frieden« gründete.

ND: Herr Griesbeck, woher stammt die Idee für die Strassen-WM?
Griesbeck: Der Gedanke entstand 1994, nachdem der kolumbianische Nationalspieler Andrés Escobar erschossen wurde. Er hatte ein Eigentor bei der Fußball-WM in den USA geschossen. Wir wollten den Straßenfußball als Weg zur friedlichen Konfliktlösung für gewaltbereite Jugendliche nutzen. Nach dem Erfolg des Projektes in Kolumbien gründeten wir streetfootballworld, um ein weltweites Netzwerk des Fußballs zu etablieren. Heute gibt es über 80 eigenständige Projekte mit Schwerpunkten wie Frieden in Israel und Palästina, Aids in Südafrika oder Toleranz in Deutschland.

Was ist die Aufgabe von streetfootballworld?
Die einzelnen Projekte agieren unabhängig. Wir funktionieren als Netzwerk. Streetfootballworld ist gemeinsames Sprachrohr und Austauschplattform für das Fachwissen. Wir machen die Projekte sichtbar, kümmern uns um finanzielle Hilfe. Als Vertreter aller Projekte konnten wir die Bundesregierung und die FIFA als Sponsoren gewinnen. Unser Ziel ist es, die Strassen-WM wie die FIFA-WM alle vier Jahre auszutragen.

Gibt es Regeln, an die sich die Projekte halten müssen?
Vorgegeben sind nur das Spielfeld und Anzahl der Spieler. Ansonsten läuft alles über gemeinsame Absprachen und Diskussionen. Sowohl zwischen den Projekten, als auch auf dem Rasen. Das ist Fußball ohne Schiedsrichter.

Wie wurden die teilnehmenden Länder ausgewählt?
Eine Qualifikation gibt es nicht. Die Anzahl der Teams war offen. Gemeldet haben etablierte Projekte, die für An- und Abreise selbst aufkommen konnten. Unterkunft und Verpflegung übernimmt streetfootballworld. Nun vertreten 22 Mannschaften die knapp 200 000 Jugendlichen, die in allen Projekten dabei sind.

Eigentlich sollten 24 Teams mitspielen. Den Spielern aus Nigeria und Ghana wurden aber von den Botschaften die Visa verweigert ...
Ja, ich kann verstehen, dass die Verantwortlichen das Misstrauen haben, die Spieler könnten nicht in ihre Heimat zurückkehren. So etwas passiert bei anderen Sport-events auch. Man sollte unserer Veranstaltung dennoch die Chance geben, eine Perspektive für die Jugendlichen vor Ort zu schaffen.

Wer wird erster Weltmeister?
Senegal, Paraguay und das Team Balkan haben gute Chancen.ND: Herr Griesbeck, woher stammt die Idee für die Strassen-WM?
Griesbeck: Der Gedanke entstand 1994, nachdem der kolumbianische Nationalspieler Andrés Escobar erschossen wurde. Er hatte ein Eigentor bei der Fußball-WM in den USA geschossen. Wir wollten den Straßenfußball als Weg zur friedlichen Konfliktlösung für gewaltbereite Jugendliche nutzen. Nach dem Erfolg des Projektes in Kolumbien gründeten wir streetfootballworld, um ein weltweites Netzwerk des Fußballs zu etablieren. Heute gibt es über 80 eigenständige Projekte mit Schwerpunkten wie Frieden in Israel und Palästina, Aids in Südafrika oder Toleranz in Deutschland.

Was ist die Aufgabe von streetfootballworld?
Die einzelnen Projekte agieren unabhängig. Wir funktionieren als Netzwerk. Streetfootballworld ist gemeinsames Sprachrohr und Austauschplattform für das Fachwissen. Wir machen die Projekte sichtbar, kümmern uns um finanzielle Hilfe. Als Vertreter aller Projekte konnten wir die Bundesregierung und die FIFA als Sponsoren gewinnen. Unser Ziel ist es, die Strassen-WM wie die FIFA-WM alle vier Jahre auszutragen.

Gibt es Regeln, an die sich die Projekte halten müssen?
Vorgegeben sind nur das Spielfeld und Anzahl der Spieler. Ansonsten läuft alles über gemeinsame Absprachen und Diskussionen. Sowohl zwischen den Projekten, als auch auf dem Rasen. Das ist Fußball ohne Schiedsrichter.

Wie wurden die teilnehmenden Länder ausgewählt?
Eine Qualifikation gibt es nicht. Die Anzahl der Teams war offen. Gemeldet haben etablierte Projekte, die für An- und Abreise selbst aufkommen konnten. Unterkunft und Verpflegung übernimmt streetfootballworld. Nun vertreten 22 Mannschaften die knapp 200 000 Jugendlichen, die in allen Projekten dabei sind.

Eigentlich sollten 24 Teams mitspielen. Den Spielern aus Nigeria und Ghana wurden aber von den Botschaften die Visa verweigert ...
Ja, ich kann verstehen, dass die Verantwortlichen das Misstrauen haben, die Spieler könnten nicht in ihre Heimat zurückkehren. So etwas passiert bei anderen Sport-events auch. Man sollte unserer Veranstaltung dennoch die Chance geben, eine Perspektive für die Jugendlichen vor Ort zu schaffen.

Wer wird erster Weltmeister?
Senegal, Paraguay und das Team Balkan haben gute Chancen.

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