Ruf-Taxi als letzter Schrei

  • Matthias Koch
  • Lesedauer: ca. 1.5 Min.
Wenn Sie diese Zeilen am Sonnabendvormittag lesen, sitze ich gerade im Zug nach Frankfurt (Main) - 1. Klasse. In der Mainmetropole steigt heute der Viertelfinalschlager Brasilien gegen Frankreich. Den noblen Weg zu einem Fußballspiel hätte ich außerhalb der WM nie und nimmer gewählt. Zum einen bin ich kein Freund öffentlicher Verkehrsmittel, zum anderen gestattet das ND bei Dienstreisen nur Fahrten 2. Klasse. Aber die Bahn als nationaler Förderer der WM hat Journalisten ein gewisses Kontingent an »Mobility Bahncards« kostenlos zur Verfügung gestellt. Da können wir nicht meckern. Ab und an bringt einen jedoch selbst das Bahncard-Privileg nicht weiter. Entweder ist der Zug sowohl in der 1. als auch in der 2. Klasse brechend voll. Oder am Zielbahnhof fehlt die Anschlussmöglichkeit zum Hotel. In Neustadt an der Weinstraße stand ich nach der Partie zwischen Italien und Australien ziemlich verlassen da. Nach 21 Uhr fuhr kein Bus mehr. Für ein normales Taxi war ich - die Buchhaltung vom ND wirds freuen - zu geizig. Ein Fußweg zum zehn Kilometer entfernten Hotel kam ebenso nicht in Frage. Auf der Bank an der Bushaltestelle schien ein weiterer Leidensgenosse zu sitzen. Ich sprach den jungen Mann an. Er warte auf ein so genanntes Ruf-Taxi, antwortete er mir. Das ersetze in dieser Region zu bestimmten Zeiten andere Nahverkehrsmittel. Es kostet nur zwei Euro. Wenn man eine Monatskarte besitzt, sogar gar nichts. Gute Idee. Auch ich nutzte das Ruf-Taxi und erfuhr auf meiner Fahrt zum Hotel vom Taxi-Fahrer: »Wir bekommen von den Verkehrsbetrieben 15 Euro pro Fahrt wieder. Allerdings ist unsere Zentrale nicht die ganze Nacht lang besetzt.« Nun, ich hatte das Glück, ein solches Taxi zu bekomm...

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