... und Englands Star Beckham will nicht mehr der Versager sein

England und Portugal sagen für ihr Viertelfinale ein hartes Spiel voraus

England beschwört den »Geist von Wembley«, Portugal die Magie von Ronaldo und hofft auf den Veteranen der »goldenen Generation«. Die Erinnerung an eine ruhmreiche Vergangenheit soll den beiden Kontrahenten zum Einzug ins WM- Halbfinale verhelfen. »Ich spüre eine ähnliche Mentalität und Moral wie in dem Team, das 1966 den Titel holte. Wir werden gewinnen«, sagte Englands Trainer Sven-Göran Eriksson vor dem Viertelfinal-Schlager am Sonnabend (17 Uhr) in Gelsenkirchen. Rivale Luiz Felipe Scolari setzt Stürmerstar Cristiano Ronaldo, den Junioren-Weltmeister von 1989 und 1991, Luis Figo und eine glanzvolle Bilanz dagegen: Portugal hat seit 18 Spielen nicht mehr verloren. David Beckham hat Respekt vor dem Angstgegner aus Portugal, der im EM-Viertelfinale 2004 im Elfmeterkrimi den Engländern einen Schock verpasste. »Aber ich fürchte, dass Portugal verliert«, sagte der Kapitän und will mit »typisch englischem« Powerfußball zum ersten Mal seit 1990 wieder unter die besten vier Mannschaften kommen. »Schnell, kraftvoll und aggressiv« werde das Team auftreten, kündigte Beckham an. Dabei hofft er auf die Unterstützung von Millionen englischer Fans: »Die ganze Nation steht hinter uns.« Tausende folgten dem »Come on England«-Aufruf des englischen Verbandes FA und sprachen Beckham und Co. vor der Abfahrt am Freitag ins Ruhrgebiet via Internet Mut zu. Außerdem trainierte das englische Team seit Beginn der WM täglich Elfmeterschießen. Nachdem Beckham bei der EM 2004 gegen Portugal und Frankreich vom Punkt versagte, will er nun Wiedergutmachung: »Wenn es ein Elfmeterschießen geben sollte, bin ich selbstbewusst und bereit.« Mit dem Gegner und einem Privatduell zwischen Eriksson und Scolari, der nach dem WM-Viertelfinalsieg 2002 mit Brasilien und dem EM-Triumph von Lissabon zum Hattrick gegen den Weltmeister von 1966 ausholt, beschäftigen sich die Engländer wenig. Sie hoffen auf das erste WM-Tor von Stürmerstar Wayne Rooney, ein kompaktes Mittelfeld mit dem offensiven Steven Gerrard und Bayern Münchens Owen Hargreaves als Abräumer vor der Abwehr, die offenbar ein Rezept gegen den trickreichen Ballkünstler Cristiano Ronaldo gefunden hat. »Nach einigen harten Tacklings wird nichts mehr von ihm zu sehen sein«, tönte Innenverteidiger Rio Ferdinand. Das Skandalspiel von Nürnberg gegen die Niederlande mit vier Platzverweisen ist nicht spurlos an den Portugiesen vorbeigegangen. Zum einen fehlen die gesperrten Deco und Costinha aus der Stammelf, zum anderen zeigten sich die Portugiesen unter der Woche recht dünnhäutig. »Für uns ist es ein wichtiges Spiel. Und wir wollen diesmal nicht leiden, sondern leiden lassen«, sagte Portugals Mannschaftskapitän Figo, der in Beckham einen alten Bekannten aus früheren Zeiten trifft. »Beckham ist ein guter Freund von mir. Wir hatten bei Real Madrid eine gute Zeit zusammen. Aber ich hoffe, dass ich nach dem Spiel der Glücklichere bin«, sagte Figo. Nach dem peinlichen Vorrunden-Aus bei der WM in Südkorea und Japan und dem verlorenen EM-Finale gegen Griechenland (0:1) trat Figo aus der Nationalmannschaft zurück und ließ sich doch im Sommer 2005 zur Rückkehr bewegen. Heute erwartet er »ein schweres und kompliziertes Spiel. Nur weil wir bei der EM vor zwei Jahren gewonnen haben, ist das keine Garantie, dass wir auch diesmal weiterkommen. Wir sind jetzt in der Phase...

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