Försters Freund Herbert Häher
Umweltbildung für die Jüngsten in Brandenburgs Wäldern
Der Eichelhäher ist Sympathieträger der im zweiten Jahr laufenden Kampagne »Waldwirtschaft - aber natürlich«. Er kann sich der besonderen Gunst der Forstleute erfreuen, sorgt er doch mit seiner eifrig betriebenen Vorratshaltung natürlich und kostenlos für den Umbau monotoner Wälder. Für den hübschen Rabenvogel einen Namen zu finden, war ein Höhepunkt der Auftaktveranstaltung zur siebenten brandenburgischen Waldjugendspiele-Woche am vergangenen Dienstag in der Waldschule im Potsdamer Wildpark.
Hans Eichel, Fritze Försterfreund und Dutzende andere Namensvorschläge - die Jury hatte die Qual der Wahl. Den Preis, eine lustige hölzerne Eichelhäherfigur, bekam schließlich Lydia Marx aus der Grundschule Geltow für ihren Vorschlag »Herbert Häher«. Die Schülerin und ihre Altersgenossen aus fünf Potsdamer Grundschulen tauschten für einen Vormittag das Klassenzimmer mit dem Wald, um hier gruppenweise im Wettstreit miteinander auf einem Waldparcours mit 17 Stationen auf den Wald bezogene Aufgaben zu lösen. Angeleitet von Forstleuten aus der Oberförsterei Potsdam waren die Kinder mit Feuereifer bei der Sache.In den 1960er Jahren von Hans-Heinrich Vangerow im damaligen bayrischen Forstamt Allersberg entwickelt, breitete sich die Idee der Waldjugendspiele rasch aus. In Brandenburg waren es in den Vorjahren jährlich etwa 120 Veranstaltungen mit rund 7000 Teilnehmern.
Waldjugendspiele sind nur eines von gut zwei Dutzend waldpädagogischen Angeboten in der Mark. Brandenburg hat eine gewisse Tradition in der waldbezogenen Umweltbildung. Im heutigen Haus des Waldes in Gräbendorf befassten sich seit Ende der 1970er Jahre Forstleute mit diesem Thema, gab Forstmeister Klaus Radestock, der Nestor der brandenburgischen Waldpädagogik, auf grauem Papier seine »Umweltinformationen« heraus, wurde 1990 die erste Waldschule des Landes gegründet. Seitdem hat die Waldpädagogik einen gewaltigen Sprung gemacht. Als erstes Bundesland erklärte Brandenburg 1995 die Waldpädagogik zur Dienstaufgabe der Förster. Neben Waldwerkstätten, Waldtheatern, Waldkindergärten bilden vor allem die inzwischen 26 Waldschulen des Landes ein wichtiges Standbein der forstlichen Umweltbildung. Kindern und Jugendlichen auf altersgerechte Weise Wissen über den Wald und das Leben in ihm zu vermitteln, ist Anliegen der Arbeit in den Grünen Klassenzimmern, ein positives Mensch-Wald-Verhältnis zu schaffen, erklärtes Ziel. Auf spielerische Weise lernen die Grundschüler den Wald kennen. Die Älteren hingegen müssen sich den Wald erarbeiten, sie erleben ihn experimentell. Richtig anspruchsvoll geht es dann bei den Abiturklassen zu. Hier wird der Wald erforscht, wird auch schon mal ein Tag im Labor mit Boden- und Wasserproben verbracht. Bestes Beispiel für erfolgreiche Waldschularbeit ist die Waldschule im Potsdamer Wildpark. Vor 14 Jahren gegründet, hat sich die Einrichtung schnell zu einer ersten Adresse in Sachen Waldpädagogik en...
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