Jetzt wird abgestraft
Israel bereitet Maßnahmen gegen Palästinenser vor
Jerusalem. Laut israelischen Medienberichten vom Freitag beauftragten Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Mosche Jaalon den Chef der Militärverwaltung in den Palästinensergebieten, General Joav Mordechai, eine Liste von Vergeltungsschritten zusammenzustellen.
Die Palästinenserführung hatte am Dienstag entschieden, den Beitritt zu 15 internationalen Verträgen und Konventionen anzustreben. Sie reagierte damit auf die Weigerung Israels, eine weitere Gruppe palästinensischer Häftlinge freizulassen. Beide Schritte brachten die seit acht Monaten laufenden Nahost-Friedensgespräche an den Rand des Scheiterns.
Nach Angaben der Tageszeitung »Haaretz« gehört zu den geplanten Strafaktionen die Rücknahme der Genehmigung für den palästinensischen Mobilfunkbetreiber Watanja, sein Netz auf den Gaza-Streifen auszudehnen. Andere Medien berichten, Planungsvorhaben der Palästinensischen Autonomiebehörde in der C-Zone des Westjordanlands sollten blockiert werden. Diese Zone, die sechzig Prozent des Palästinensergebiets ausmacht, steht unter militärischer und ziviler Kontrolle der Streitkräfte Israels.
Auch die Überweisung von Zolleinnahmen, die Israel an den Grenzen treuhänderisch für die Palästinenser kassiert, könne zurückgehalten werden. Mit dieser Sanktion hatte Israel bereits Ende 2012 reagiert, als die Palästinensergebiete von der UNO-Generalversammlung zum Nichtmitgliedsstaat mit Beobachterstatus aufgewertet wurden. AFP/nd Kommentar Seite 2
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.