Die vergessene Revolution
Vor 95 Jahren wurde die Münchner Räterepublik ausgerufen - vor Ort erinnert wenig daran
Der bayerische Freistaat ging 1918 aus einer Revolution hervor, doch schon daran erinnert sich das offizielle München nur ungern. Die Räterepublik von 1919 gar wird faktisch totgeschwiegen.
Ja, es gibt eine Rudolf-Egelhofer-Straße. Und eine Rudolf-Egelhofer-Oberschule. Nein, nicht in München. Die Straße findet sich im brandenburgischen Strausberg, die Schule in Rostock in Mecklenburg-Vorpommern. In München heißt gar nichts nach Egelhofer. Und hier, in der bayerischen Landeshauptstadt, in der vor 95 Jahren die Räterepublik ausgerufen wurde, erinnert auch gar nichts an diesen roten Ausrutscher in der ansonsten eher braunschwarzen Geschichte Bayerns. Doch halt, das stimmt nicht. Am Ostfriedhof steht ein Gedenkstein für die Toten der Revolution. Und der politische Künstler Wolfram Kastner belästigt bei derlei Gedenktagen gerne die Politiker mit der Erinnerung an Kurt Eisner (USPD), dem ersten bayerischen Ministerpräsidenten.
Woanders feiert man seine Revolutionen und Republikgründung, in München ist es am 7. November meist nur kalt. Die herrschenden Eliten haben es Kurt Eisner nie verziehen, dass der weißblaue Freist...
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