Krude Endzeitstimmung

Mirko Borschts »Woyzeck III« am Maxim Gorki Theater Berlin

Mirko Borscht fährt Endzeitstimmung auf, um einen Theatermord zu erklären. Dabei gelingen ihm einige eindrucksvolle Bilder, die seinen Ruf als starker Bühnenplastiker bestätigen. Leider ist der Diskurs, den er offenbar von groß tönenden, aber an Kohärenz schwachen Fantasy-Filmen, an denen sich auch seine szenografische Ästhetik orientiert, herübergeleitet hat, derart seicht und primitiv, dass man sich an evangelikanische Fernsehprediger aus dem Mittleren Westen der USA erinnert fühlt.

Viel von Schuld und Erbsünde wird erzählt, Gewalt in alttestamentarischer Manier ausgebreitet, ohne allerdings den Rückschluss auf jenes Tun herzustellen, das hier, in »Woyzeck III«, doch immerhin den Titel gab. Alles Reden, alles Tun geht in hohlem Gefasel unter. Früher konnte man ähnliches erleben, wenn man am Morgen in Kneipen gestrandet war und sich aus der allgemeinen Betäubung eine Stimme erhob, die eine direkte Verbindung des aktuellen Lei...


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