Guinea-Bissau erhält nach langem Anlauf neuen Präsidenten

Nach einem Putsch und drei Wahlverschiebungen bleibt das Militär das größte Sicherheitsrisiko

  • Markus Schönherr, Kapstadt
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Seit einem Putsch 2012 ist Guinea-Bissau ohne legitime Regierung. Am Sonntag ist es so weit: Ein neuer Präsident wird gewählt.

Es wird der erste Urnengang, seit das Militär Guinea-Bissaus im April 2012 die Regierung stürzte und ein Übergangsrat die Geschäfte in der Hauptstadt Bissau übernahm. Entsprechend hoch sind die Erwartungen. Laut UNO macht das krisengebeutelte Land mit der Wahl »einen entscheidenden Schritt zur Rechtsstaatlichkeit.«

Die Geschichte des westafrikanischen Landes, etwa so groß wie Belgien, ist gezeichnet von politischen Unruhen und der Willkür der Sicherheitskräfte. Viermal seit der Unabhängigkeitserklärung 1974 stürzten sie die Regierung. Der letzte ordentlich gewählte Präsident, Malam Bacai Sanha, starb im Januar 2012. Zwischen dem ersten und dem zweiten Wahlgang für seinen Nachfolger riss das Militär erneut die Macht an sich.

Die Entwicklungshilfegeber senkten ihre Spendierlaune gegen null, was die armutsgeplagte Nation von 1,6 Millionen Einwohnern hart traf. Zwar hatte die Übergangsregierung versprochen, innerhalb eines J...


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