Der Hetzer auf dem Bischofsstuhl
Wilhelm Halfmann war ein Mann der Nazis - dennoch konnte er bis 1964 als hoher Kirchenrepräsentant amtieren
Er war von 1946 bis 1964 einer der höchsten Kirchenmänner in Schleswig-Holstein: Wilhelm Halfmann. Noch heute heißt ein Kirchensaal in Rickling nach ihm.
Er war überzeugter Antisemit, förderndes Mitglied der SS und engagierte sich für Kriegsverbrecher. Dennoch wurde Wilhelm Halfmann 1946 zum Bischof von Holstein ernannt - und blieb es bis zu seinem Tod im Januar 1964, ohne je Reue gezeigt zu haben. Für den Landesverein für Innere Mission in Schleswig-Holstein noch lange kein Grund, seinen Bischof-Halfmann-Saal umzubenennen.
Für 260 Euro plus Kosten für Technik und Endreinigung ist der 343 Quadratmeter große Veranstaltungsraum im holsteinischen Rickling zu haben. Hier hat der Landesverein seinen Sitz, hier steht auch seine Tagungs- und Begegnungsstätte Fichtenhof - inklusive Bischof-Halfmann-Saal.
Es war 1936, als Halfmann eine zehnseitige Schrift unter dem Titel »Die Kirche und der Jude« veröffentlichte. Von den Nazis wegen ihrer Beschränkung auf einen theologisch begründeten Antijudaismus verboten, lieferte der Text dennoch genug Munition, um den NS-Staat in seinem Tun z...
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