- Brandenburg
- Brandenburg
Auch junge Wähler leben ohne Nazis schöner
Potsdam. Mitglieder des Ringes der politischen Jugend in Brandenburg bringen am Montagnachmittag an einem Laternenmast vor dem Landtag in Potsdam ein Plakat gegen Rechtsextremismus an. Mit dieser Aktion soll in den anstehenden Wahlkampfveranstaltungen ein Zeichen gegen rechte Parteien und Wählervereinigungen gesetzt werden.
Im Ring politischer Jugend sind die Nachwuchsorganisationen der derzeit im Landtag vertretenen Parteien zusammengeschlossen, also die Jusos, die Linksjugend solid, die Junge Union, die Jungen Liberalen und die Grüne Jugend. Ihr gemeinsames Plakat gehört zu der Kampagne »Schöner leben ohne Nazis«, die Jungwähler ermutigen soll, rechtsextreme Propaganda zu hinterfragen. Diese Kampagne ist ein Projekt des brandenburgischen Aktionsbündnisses gegen Gewalt, Rechtextremismus und Fremdenfeindlichkeit sowie des Landesjugendrings. Es wird von der F. C. Flick-Stiftung gefördert.
Hintergrund ist die Tatsache, dass in Brandenburg 16- und 17-Jährige am 25. Mai erstmals an einer Kommunalwahl teilnehmen dürfen. Danach können sie sich dann am 14. September ebenfalls erstmals bei einer Landtagswahl mit abstimmen. Es gibt die Befürchtung, dass sich unter diesen jungen Erstwähler überproportional viele Anhänger der Neonaziszene befinden könnten.
Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts emnid unter 1002 Brandenburgern, die zwischen dem 24. Februar und dem 5. März erfolgte, lieferte allerdings nur einen sehr wagen Beleg dafür. Tatsächlich gaben zwei Prozent aller Befragten an, dass sie bei der Landtagswahl die neofaschistische NPD ankreuzen würden. Bei den 49- bis 59-Jährigen waren es bloß ein Prozent, bei den über 60-Jährigen nicht einmal ein Prozent, dagegen zwei Prozent bei den 16- bis 29-Jährigen, aber fünf Prozent bei den 30- bis 44-Jährigen. nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.