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Steuersünder: Rekord mit 97 Selbstanzeigen
Potsdam. In Brandenburg haben sich im ersten Quartal des Jahres 97 Steuersünder selbst angezeigt. Das ist eine Rekordzahl. Nach dem Bekanntwerden der Steueraffäre von Fußballmanager Uli Hoeneß war die Zahl der Selbstanzeigen schon im gesamten vergangenen Jahr auf einen Rekordwert von 114 hochgeschnellt. Bundesweit betrug die Zahl der Selbstanzeigen 13 000. Das seien dreimal so viele wie in den ersten drei Monaten des Vorjahres, schieb die »Süddeutsche Zeitung« am Mittwoch unter Berufung auf ihre Nachfragen bei den Finanzministerien der Bundesländer. Ein Grund soll das Scheitern des Steuerabkommens zwischen Deutschland und der Schweiz sein.
»Der sprunghafte Anstieg der Zahl der Selbstanzeigen ist das Ergebnis des gestiegenen Risikos, als Steuerbetrüger entdeckt zu werden«, sagte Brandenburgs Finanzminister Christian Görke (LINKE). Hoeneß war im März zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Allein in diesem Monat zeigten sich 35 Brandenburger selbst an. Seit 2010 kaufen deutsche Steuerfahndungsbehörden Daten-CDs. Finanzminister Görke hat kürzlich angekündigt, Brandenburg werde sich nach einigen Jahren Pause wieder finanziell am Erwerb solcher CDs beteiligen. Im laufenden Jahr wurden in Brandenburg zudem acht zusätzliche Steuerfahnder eingesetzt. Nicht die strafbefreiende Selbstanzeige sei daher Grund für den Anstieg, meinte Görke. Von 2010 bis 2013 kassierten die Finanzämter bei 218 Selbstanzeigen insgesamt knapp 4,2 Millionen Euro. Brandenburg tritt seit Jahren für die Abschaffung der strafbefreienden Selbstanzeige ein. dpa/nd
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