100 Polizisten belagern Kalle
Die Wohnung des Kölners Karl-Heinz Gerigk wurde geräumt - nach vier Monaten Widerstand
Rund 100 Polizisten waren dabei, als am Mittwoch die Wohnung des Kölners Karl-Heinz Gerigk zwangsweise geräumt wurde. Sein Fall hatte in den sozialen Netzwerken und in den Medien viel Aufsehen erregt.
Um kurz vor neun Uhr am Mittwochmorgen ist alles vorbei. Karl-Heinz Gerigk steht im Hauseingang und übergibt dem Gerichtsvollzieher die Wohnungsschlüssel. Die Zwangsräumung der Dachgeschosswohnung in der Fontanestrasse im Kölner Agnesviertel ist vollstreckt. »Auch wenn ich gehen muss: Wir haben viel geschafft«, sagt Gerigk mit Blick auf seine Mitstreiter, die er bundesweit hat. »Dass bezahlbarer Wohnraum ein dringendes Thema ist, wird immer mehr Menschen klar«, erklärte der städtische Angestellte.
Karl-Heinz »Kalle« Gerigk ist zur Symbolfigur der Bewegung gegen Mietwucher, Zwangsräumung und Gentrifizierung geworden. Nicht nur in Köln und Berlin hängen Plakate mit dem Motto »Alle für Kalle - Kalle für alle«. Künstler, Schriftsteller und Pfarrer haben sich mit ihm solidarisiert, darunter die Liedermacher Konstantin Wecker und Hannes Wader. Gerigks Vermieter, ein Immobilienmakler, hatte ihm gekündigt, wegen »Eigenbedarf«. Schon k...
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