Weiter am Tisch

Nahost-Friedensgespräche werden fortgesetzt

  • Lesedauer: 2 Min.
Die Nahost-Friedensgespräche sollen nach Angaben aus Washington auch nach Ablauf der bisherigen Frist am 29. April fortgesetzt werden.

Washington. »Beide Seiten haben uns gesagt, dass sie die Verhandlungen fortführen wollen, und sie suchen nach einem Weg, um genau dies zu erreichen«, sagte US-Außenamtssprecherin Jen Psaki in Washington. Ein für Mittwoch geplantes Treffen der Verhandlungsführer wurde nach israelischen Angaben allerdings verschoben. Von palästinensischer Seite hieß es, die Gesprächsrunde werde nun an diesem Donnerstag stattfinden, um es US-Vermittler Martin Indyk zu ermöglichen, daran teilzunehmen.

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte zuvor die Friedensfähigkeit der palästinensischen Führung in Frage gestellt. Er gab ihr die Mitschuld an einem am Montagabend verübten tödlichen Anschlag auf einen ranghohen israelischen Polizeioffizier im Westjordanland. Der Mord sei das »Ergebnis des Aufrufs zum Hass der Anführer der Palästinensischen Autonomiebehörde« gegen Israel. Der Ministerpräsident kritisierte zudem, dass die Autonomiebehörde den Mord nicht verurteilt habe.

Der von den USA vermittelte Friedensprozess war Ende März in eine tiefe Krise geraten, als die israelische Regierung von ihrer Zusage abrückte, weitere palästinensische Gefangene freizulassen und kurz darauf den Bau neuer Siedlerwohnungen im annektierten Ostjerusalem ausschrieb. Die Palästinenserführung stellte daraufhin Beitrittsgesuche zu internationalen Konventionen, um auf diesem Weg ihre internationale Anerkennung gegen den Widerstand Israels voranzubringen.

Bei einer Explosion im südlichen Gaza-Streifen starben am Mittwoch nach Angaben der dort regierenden Hamas-Bewegung drei Palästinenser, fünf weitere wurden schwer verletzt. Die Ursache der Explosion war zunächst unklar. Zeugen berichteten, sie habe sich in einem Ausbildungslager des bewaffneten Arms der Hamas, der Essedin-al-Kassam-Brigaden, östlich der Stadt Chan Junis ereignet.

Auf dem Tempelberg in Ostjerusalem, auf dem die Al-Aksa-Moschee und der Felsendom stehen, gab es unterdessen Zusammenstöße zwischen israelischen Polizisten und muslimischen Demonstranten. Wie ein AFP-Reporter berichtete, wurden dabei Dutzende Palästinenser verletzt. Die israelische Polizei erklärte, Palästinenser hätten »Steine und Knallkörper« auf die Polizisten geworfen, als diese den Tempelberg für Juden öffneten. Die Polizei habe mit Blendgranaten geantwortet. AFP/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.